Die 6 W-Fragen der Fotografie:


Wer, Womit - Wann, Wo - Was, Wie


 

... jeder Fotograf hat seinen Spaß dabei ...
(Dies sollte immer das "Warum" sein - hoffentlich :)

Und wir haben ein Ziel: - egal ob Safari, Städtereise, Hochzeit oder Geburtstagspartie
– das Ziel sind: "gute" Bilder und wenig Ausschuss.

Um die Chancen auf vorzeigbare Bilder zu vergrößern, ist eine gewisse Vorbereitung und Planung nötig. Denn je nach Ort, Event und Reisebedingungen können sich die Anforderungen an die Ausrüstung stark unterscheiden.

Die 6 W-Fragen der Fotografie sollen als Wegweiser in der Vorbereitung dienen.
Von der Planung der Reise (des Ausfluges) hin bis zum Durchdrücken des Auslösers.

Kenntnisse von Optik und Kameratechnik sind bei der Ausrüstungswahl hilfreich.

 

Wer + Womit: - die Ausrüstung


Die Frage nach der geeigneten Ausrüstung ist essenziel und stellt sich praktisch vor jedem Foto-Ausflug.

Und obwohl das "wer" mit der Person des Fotografens klar ist, so bildet es doch die Basis der möglichen Ausrüstung. Denn eine schlanke junge Frau wird die maximal erträgliche Kamera-Ausrüstung anders bewerten, als ein durchtrainierter Iron-Man Teilnehmer.

Das "womit" trifft die Ausrüstung. Diese orientiert sich an der Aufgabenstellung, den persönlichen Vorlieben, dem zu erwartenden Fußweg, den Umweltbedingungen, den Lichtverhältnissen, usw. ...

Die, in diesem Abschnitt beschriebenen Ausrüstungsvarianten gelten für Spiegelreflexkameras mit APS-C Sensoren. Die Leichte Ausrüstung setzt den Schwerpunkt auf minimales Gewicht bei maximalem Brennweiten-Bereich. Die Advanced-Ausrüstung begünstigt lichtstarke Objektive und die gestalterische Freiheit zu Lasten des Gesamtgewichts.

Prinzipiell gilt:
bessere Qualität = lichtstarke Objektive = mehr Flexibilität = längere Rüstzeit = mehr Gewicht

Wer 2 Gehäuse besitzt, erhält einen weiteren Freiheitsgrad.
Mit dem zusätzlichen Gehäuse erhöht sich zwar das Gewicht, aber die Redundanz gibt Sicherheit gegenüber Fehlfunktionen - vor allem bei Reisen in ferne Länder.
Ein weiterer Reiz der 2-Gehäuse-Variante:
bei Sandsturm, Regen oder Feuchte wäre kein Objektivwechsel im Freien nötig.

Sollten Sie jedoch mit einer P&S-Kamera oder einer Systemkamera (wie Fuji X-E1,..., Sony NEX-Serie, oder ähnlich) fotografieren, dann nehmen Sie einfach alles mit :)

Ein Stativ ist in jedem Fall eine sinnvolle Erweiterung - auch für die Minimalausrüstung.
Es ist prinzipiell zu empfehlen – nicht nur um die Dämmerung und die blaue Stunde verwacklungsfrei einzufangen – das Stativ vermittelt auch Ruhe, es vereinfacht die Konzentration auf den Bildausschnitt und es erlaubt auf einfache Weise kleine Korrekturen, ohne sich wieder vollkommen neu aufbauen zu müssen.

Und wer schon das Stativ im Gepäck hat, sollte auch den Fernauslöser verwenden – ein gewichtsloser Garant für scharfe Langzeitaufnahmen.

Die Fototasche sollte in jedem Fall bequem und praktisch zu gleich sein. Eine Tasche die unterschiedliche Tragevarianten erlaubt, erleichtert den ganztägigen Ausflug.
Sie muss unbedingt einen integrierten Regenschutz besitzen; dieser kann auch Notfalls im Sandsturm hilfreiche Dienste erweisen. - Die Tasche muss innen trocken und Sandfrei bleiben !!
Fixer Untermieter in der Tasche daher auch ein Trockenmittelbeutel (Silika-Gel).
Des weiteren ein Blasbalg, Mikrofasertuch, Pinsel und feuchte Linsenputztücher.
Prinzipiell ist jedes Objektiv durch einen UV-Filter zu schützen; denn eine zerkratzte Frontlinse wird teuer.

Die Städte-Reise oder Fernreise:

sinnvoller Brennweitenbereich: 15mm - 200/300 mm (KB-Äquivalent)

Schmale Gassen, kleine Innenhöfe – die urbane Spielwiese liefert viele "beengte" Momente.
Ein Super-Weitwinkel muss daher unbedingt in der Fototasche stecken.
Gebäude und Architektur liefern aber auch eindrucksvolle Details, an die man sich gerne heranzoomen möchte.
Prinzipiell gelten für Stadt und Land ähnliche Voraussetzungen. Denn auch in der Landschaftsfotografie ist mit Situationen zu rechnen, in denen ein 15mm KB-Äquivalentes Objektiv von Nöten ist.

Leichte-Ausrüstung:
Weitwinkel-Zoom: 10 – 20 mm
Superzoom: 18 – 200 mm
oder Zoom: 18 - 135mm; 24 - 105mm; 28 - 135mm
Pol-Filter

Die Leichte-Ausrüstung hat durchaus ihren Reiz. Das geringe Gewicht erlaubt einen ganztägigen Ausflug ohne das Fotografieren als "Last" zu empfinden.
Diese Ausstattung findet auch in einer relativ kleinen Foto-Tasche Zuflucht.
Gewicht: z.B.: APS-C SLR mit Batteriegriff, 2 Zoomobjektiven, 2 Filter samt Fototasche: 3,8 kg

Advanced-Ausrüstung:
Weitwinkel-Zoom: 10 – 20 mm
Standard-Zoom: 24 – 70 mm F2.8
Tele-Zoom: 70 – 200 mm F2.8
Pol-Filter, grauer Verlaufsfilter, grauer Neutralfilter
externer Blitz
Stativ + Fernauslöser

Die advanced-Ausrüstung vergrößert die gestalterische Spielwiese um den Bereich der selektiven Schärfe und bietet um 1 bis 2 Blendenstufen mehr Licht.
Der graue Verlaufsfilter dient der Abdunkelung eines zu hellen Himmels, während der graue Neutralfilter das gesamte Licht gleichmäßig dämpft um auch bei Sonnenschein eine große Blendeöffnungen
(für selektive Schärfe) zu erlauben.
Gewicht: APS-C SLR mit Batteriegriff, 3 Zoomobjektiven, 4 Filter, Blitz samt Fototasche: 6,6 kg

 

Vergleich der beiden City-Fotoausrüstungen:
Foto Ausrüstung
(Der Lowepro Toploader PRO 75 AW im linken Bild könnte auch die Kamera samt Batteriegriff mit aufgesetztem 100-400mm Zoom,
oder 70-200mm F2.8 beherbergen).

Ein möglicher Kompromiss zwischen beiden Ausrüstungen wäre:
Kamera + 10-20mm + 24-70mm F2.8 (statt dem 18-200mm Objektiv)

Diese Variante schränkt zwar den Blick auf Details ein, bietet aber selektive Schärfe für Gestaltung und Portraits.

Als Stativkopf ist für diese Brennweiten ein Kugelkopf ausgezeichnet geeignet.
(je höher die nominale Traglast – umso stabiler aber auch schwerer wird der Kopf)
Ein 3D-Neiger wäre ebenfalls möglich.

Die Fern-Reise: mit allen Schwerpunkten - Stadt + Land + Tier

sinnvoller Brennweitenbereich: 15mm - 600mm (KB-Äquivalent)

Wer einige Wochen quer durch die USA, Brasilien oder durch Australien reist, wird mit allen Herausforderungen der Outdoor-Fotografie konfrontiert.
Frei lebende Tiere verlangen zusätzlich nach großer Brennweite.

Leichte-Ausrüstung:
Weitwinkel-Zoom: 10 – 20 mm
Standardzoom: ca. 28 – 135 mm oder 18 – 200 mm
Tele-Zoom: 100 – 400 mm
Pol-Filter
Batteriegriff
wasserdichter Rucksack

Advanced-Ausrüstung:
Weitwinkel-Zoom: 10 – 20 mm
Standard-Zoom: 24 – 70 mm F2.8
Tele-Zoom: 70 – 700 mm F2.8
Tele-Zoom: 100 – 400 mm
ev. Makro-Objektiv.
Pol-Filter, grauer Verlaufsfilter, grauer Neutralfilter
Batteriegriff
wasserdichter Rucksack
externer Blitz
Stativ + Fernauslöser

Batteriegriff:
Sollten über längere Zeit nur unpowered Campingplätze verfügbar sein, dann werden schnell AA-Batterien notwendig. Ein Batteriegriff ist daher äußerst empfehlenswert. Aber ACHTUNG: Decken Sie sich u.U. gleich am Flughafen oder in einer größeren Stadt mit passenden Batterien (hohe Kapazität) ein, denn häufig erhält man unterwegs nur AA-Typen, die für digitale SLR's ungeeignet sind.
(dies gilt in jedem Fall für Australiens Outback)

wasserdichter Rucksack:
egal ob Fernreise oder Kanu-Ausflug am Fluss in der Nähe – wer sich mit seiner Fotoausrüstung aufs Wasser begibt, benötigt ein wasserdichtes Behältnis. Die oben beschriebene leichte-Ausrüstung passt beispielsweise problemlos in den DryZone 100 von Lowepro.

Die Rucksack-Größe:
Bedenken Sie bei Flugreisen u.U. die Maximalabmessungen des Handgepäcks.
Im Reisegepäck hat die teure Fotoausrüstung nichts verloren.

Birding: (die fotografische Jagt nach den gefiederten Freunden)

... oder ein Shooting von Tieren mit großer Fluchtdistanz.

Hier gilt immer – Brennweite ist alles!

Leichte-Ausrüstung:
Tele-Zoom: 100 – 400 mm; 100 – 500 mm
Stativ mit Gimbal-Head oder Fluid gedämpftem 3D-Neiger

Advanced-Ausrüstung:
Tele: 500mm F4 (ca. 3,5kg)
Tele-Konverter (1,4x; 2,0x)
Stativ (schwer + Gimbal Head)
externer Blitz mit Range Extender (z.B.: Better Beamer)
Tarnzelt + Sitz

Stativ: dem leichten und sehr teuren Carbon-Stativ steht eine günstige dafür schwerere Holzvariante gegenüber. Der Vorteil eines guten Holzstativs: das Material selbst besitzt eine hohe innere Dämpfung und damit eine ausgezeichnete Schwingfestigkeit bei ca. 1/3 der Kosten, verglichen mit dem Hightech-Carbon.

Der Gimbal-Head dreht die Ausrüstung um ihren Schwerpunkt. Dadurch sind schnelles, kraftfreies Bewegen und gleichmäßiges Ziehen leicht möglich. Ein Kugelkopf ist mit einem schweren Equipment nicht zu empfehlen, da der gesamte Aufbau leicht wegkippt.

Der 3D-Neiger wäre die zweite Wahl - ABER gut als Kompromisslösung geeignet:
ein 3D-Neiger kann sowohl die Funktion von Kugelkopf als auch Gimbalhead übernehmen.
(ein geeignetes Stativ vorausgesetzt)

Vergleich - Stativ + Stativkopf:
Stativ + Köpfe
(links: Kugelkopf mit 24-70mm F2.8; rechts Gimbal-Head mit 500mm F4.5)

Indoor-Shooting, Geburtstage, Portraits:

hier wären praktisch keine Grenzen gesetzt.
Man trägt das Equipment ja nur vom Auto ins Haus.

Leichte-Ausrüstung:
Weitwinkel-Zoom: 10 – 20 mm (nicht für Portraits)
Standard-Zoom: 24 – 70 mm F2.8
externer Blitz mit Bouncer

Advanced-Ausrüstung:
Ein zweiter Blitz mit Bouncer und Stativmontage, Aufheller und weitere lichtstarke Festbrennweiten wie: 50mm F1.4 oder 85 mm F1.8 könnten erste Schritte einer Ausrüstungs-Erweiterung sein.
Studioblitze, Softboxen und eigene Hintergründe gehören dann schon ins Profilager.



Wann + Wo: Zeit + Ort

Photo-Graphie = Zeichnen mit Licht

Licht und damit verbunden Schatten und Farbe, sind die primären Gestaltungselemente eines Bildes.
Das an einem Ort verfügbare Licht hängt aber von Jahreszeit, Tageszeit, Wetter und der Himmelsrichtung ab.

Wer eine Reise unternimmt, dem steht für gewöhnlich nur eine sehr beschränkte Zeitspanne pro Sehenswürdigkeit zu Verfügung – dann geht es mit dem Camper/Bus/PKW weiter zur nächsten Location – eine genaue zeitliche Planung ist daher unerlässlich.

Das WANN hängt auch direkt mit dem WO zusammen.
Man muss einfach zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein.

Heutzutage liefert Google-Earth/Maps detailliertes Kartenmaterial für den gesamten Planeten.
Fast jeder nutzt diesen Dienst um sich vorab über sein Reiseziel zu informieren.

Warum nicht auch gleich auf dieser Basis den richtigen Tageszeitpunkt zu den Sehenswürdigkeiten der geplanten Reise finden?

Ein hervorragendes Tool diesbezüglich ist beispielsweise TPE - The Photographers Ephemeris:

Der folgende Bildschirm zeigt TPE in Aktion.
TPE für Windows

TPE nutzt Google-Earth Daten und zeigt exakte Winkel für Sonnenauf- und Sonnenuntergang an.
Gelb = Sonnenaufgang; Orange = Sonnenuntergang
Wer in der blauen Stunde den Mond im Bild haben möchte, kann sich an der hellblauen Linie für den Mondaufgang orientieren.

Der Kartenausschnitt zeigt einen Teil des Doktor-Karl-Renner- und Doktor-Karl-Lueger-Rings in Wien.
Links oben im Bild – das Wiener Rathaus.
Das große Gebäude rechts - das Burgtheater.
In der Mitte unten – das Parlament.

Ergebnis aus obiger Darstellung:
Vormittags lassen sich sowohl die Front des Rathauses als auch des Parlamentes gut ablichten.
Wer jedoch auch Sonnenlicht auf der Fassade des Burgtheaters möchte, muss am Nachmittag wiederkommen – oder an diesem Tag zwischen 12:00 und 13:00 Uhr fotografieren, wenn alle 3 Fassaden hartes Streiflicht abbekommen.
Ein viel zu heller Himmel müsste zur Mittagszeit mit Filtern "bekämpft" werden.

Wichtig:
Beste Ergebnisse sind nur erzielbar, wenn man die "Schokoladenseite der Sehenswürdigkeit" kennt.

Der Kalender rechts von der Map enthält neben den genauen Uhrzeiten für Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auch den Beginn der blauen Stunde (Civil Twilight).

Damit der Fotograf vor Ort nicht die zeitliche Orientierung verliert, sind sowohl TPE als auch ähnliche Anwendungen für iPhone, iPad und Android-Endgeräte erhältlich.
Ein Teil dieser Handy-Tools nutzt sowohl Kamera als auch Kompass des Smartphones und zeigt direkt im aktuellen Bild den Sonnenstand zu unterschiedlichen Tageszeiten an.

eine klare Empfehlung: ohne ein solches Tool stolpert der Reisende leicht in eine fotografische
Licht-Depression.

Was + Wie: die Bildgestaltung

Der Unterscheidet zwischen Knipsen und Fotografieren ist die Bildgestaltung.

Irgendwann möchte jeder Foto-Amateur seine Foto-Technik verbessern.
Die Bilder sollen nicht nur Zeugnis über das "vor Ort gewesen sein" ablegen, sie sollen vor allem den Betrachtern gefallen.

Zum Thema Bildgestaltung gibt es viele ausgezeichnete Bücher und Tutorials.

Einige, die sich nur mit Spezialgebieten, wie Landschaftsfotografie oder Architekturfotografie beschäftigen – aber auch solche, die keinen Unterschied in der Aufgabenstellung machen und den Bildaufbau als zentrales Thema sehen.

Hier muss jeder Amateur-Fotograf seinen persönlichen Weg finden – jenes Buch, das ihn auf seinem Level und für seine Vorlieben am besten anspricht, mitnimmt und fortbildet.

All diese Bücher und Videotutorials enthalten praxisnahe Beispiele. Tipps, die erfahren werden sollen,
denn erst durch das Praktizieren lernen Kopf und Auge.

Das Verbessern der eigenen Bildgestaltung ist ein stetiger Weg – ein Pfad auf dem man zwischenzeitig über seine eigenen Fotos unzufrieden ist – unglücklich über Bilder, die zwar besser sind,
als jene von vor 3 Monaten – die aber dennoch nicht dem neuen eigenen Maßstab entsprechen.
Dieser empfundene Stillstand will jedoch überwunden werden.

Einen entsprechenden Anteil dabei hat auch die Vorbereitung auf jeden Foto-Ausflug.
Eine Mind-Map, welche "alle bekannten" Bildgestaltungs-Parameter für eine Aufgabenstellung festhält, kann hier eine gute Grundlage sein.

Beispielhafte Mind-Map für Städte-Fotografie:
MindMap Fotografie
eine solche Mind-Map sollte durchaus ein lebendes Gebilde sein, das laufend mit der Erfahrung des Fotografen wächst.

Mind-Map's lässen sich natürlich für jede fotografischen Aufgabenstellungen erstellen.

Punkte der Mind-Map:

Objekt:
Es muss nicht immer das gesamte Bauwerk (Statue, etc.) im Bild sein. U.U. existieren eindeutige Details, die eine Erkennung sicherstellen, auch wenn nur ein Teilbereich abgebildet wird.


Bildaufbau, Bildgestaltung - Grundelemente:

Um Spannung im Bild zu erzeugen, sollte laut der 2/3-Regel (Anlehnung an den Goldenen Schnitt)
"das zentrale Objekt des Bildes" nicht in der Bildmitte stehen, sondern eher an einem der Kreuzungspunkte der Bild drittelnden Linien.
Die meisten Digicams können dieses Gestaltungsgitter am rückwärtigen Monitor anzeigen.
Manche SLR's blenden es im Sucher ein - oder es können entsprechende Mattscheiben eingesetzt werden.

Beispiele mit 2/3-Regel:
goldener Schnitt
1 ... 2/3-Regel
2 ... 2/3-Regel, Struktur, Farbkontrast
3 ... 2/3-Regel, vertikale Linien, Kontrast
4 ... 2/3-Regel, vertikale zu horizontale Linien, Farbkontrast

 

... aber auch gezielte Bildsymmetrie kann ein Gestaltungsmittel sein.
Symmetrie

 

... gelingt es Elemente der Umgebung (Zäune, Baumreihen, Straßen...) als führende Linien für den Betrachter aufzubauen?
führende Linie
(sowohl Zaun, Auffahrt als auch der Kondesstreifen, Fußweg oder die Fluchtlinie des Felsens leiten den Blick des Betrachters)


... vielleicht ist es auch möglich, eine Bild-Diagonale zu erzeugen?
Bild-Diagonale
links ... Diagonale durch Turmspitzen und Reiterstatue, Farbkontrast
mitte ... Diagonale, Farbe, Kontrast
rechts ... Diagonale durch 3 Punkte, Farbe




... gibt es umliegende Bäume,Torbögen, oder ähnliches die einen Rahmen bilden?
Bild-Rahmen

... und vieles mehr.


Perspektive:
Nicht immer ist das Foto aus der "Normalhöhe" des Fotografen die beste Wahl. Es lohnt sich durchaus manchmal in die Knie zu gehen, oder Ausschau nach einem erhöhten Standort zu halten.


Bildwinkel:

Durch die Wahl des Objektivs kann man entweder Raum erzeugen (Weitwinkel) oder das Bild 2-dimensional verdichten (Teleobjektiv).
Vergleich Tele vs. Weitwinkel
(links: 200mm Tele aus 20m Entfernung; rechts: 20mm Weitwinkel aus 2m Entfernung)

Bildformat:
Hoch- oder Quer-Format. Das Bild erhält eine völlig andere Wirkung. Das Querformat entspricht eher unserem Sichtfeld und wird auch zumeist als gefälliger empfunden.

Wetter:
Manche Objekte erhalten bei Regenwetter oder Nebel mehr Charakter als bei Sonnenschein.
Nässe und Pfützen können spannende Spiegelungen erzeugen.

Licht:
Das Sonnenlicht frühmorgens und abends hat einen weichen Charakter und erzeugt lange Schatten.
Mittags ist das Licht am härtesten, erzeugt aber auf einer strukturierten Wand lebendige Schatten

Schärfe:
"Blende 8 und hau drauf" ist eine durchaus praktikable Lösung für's Bergpanorama.
In der Städt-Fotografie kann aber ebenfalls die selktive Schärfe einen besonderen Reiz bekommen, vor allem wenn sich Vorder- und Hintergrund einfach in Farbe auflösen.
Auch gezielte Unschärfe ist eine Gestaltungsmöglichkeit.
White Tower London
(der White Tower ist hier gezielt OOF - out of focus; die Mauer hingegen scharf. Zusätzlich: Diagonale)


Passanten:

sind nicht zwangsläufig nur Störenfriede. Man kann Sie als Größenreferenz oder zur Belebung des Bildes einsetzen. Sie können auch richtungsweisend wirken.
Towerbridge mit Passant
(ohne die "zufällige" Passantin, der wir hier über die Schulter blicken, hätte dieses Bild nur die halbe Wirkung.
es ergeben sich 2 führende Linien; eine durch die Fahrbahn, die zweite durch ihre Blickrichtung; zusätzlich 2 horizontale Linien
gebildet durch Geländer und Flußufer im Kontrast zu den 2 senkrechten der Towerbridge selbst und der Senkrechten der Passantin )



Bearbeitung + Ausarbeitung:

Je mehr Gedanken beim Fotografieren ins Foto fließen, um so schneller gelingt die gezielte
Bearbeitung des Bildes.
Ausarbeitung
links ... Normal-Farbe
mitte ... HDR, Detail-Enhancer-Look
rechts ... Schwarz/Weiß, old Paper-Look


Die Wahl der Ausarbeitung (Farbe, SW, HDR, HighKey,...) eröffnet dabei ein weiteres Spielfeld.



... hier geht es zu den Bildbearbeitungs-Tipps.

 


Raimund Stefaner - digitalpicture.at

6 W-Fragen der Fotografie - V1.07 - letztes Update 03.11.2013